D-Bo – „Sans Souci“
Vö: 12.10.07
„Ich brauche keinen dicken Benz oder Bling Bling, weil ich lyrisch glänze und deshalb der King bin.“ Mit diesen Worten aus dem Bonustrack „ersgutesurgestein“ spricht D-Bo vielen seiner Fans aus dem Herzen. Der selbsternannte „Prinz der Jugend“ möchte mit seinem vierten Album „Sans Souci“ endgültig beweisen, dass HipHop aus Berlin nicht zwangsläufig hart und aus dem Ghetto sein muss.
„Denkst du, ich fühl' mich besser, nur weil ich Berliner bin? Ich fühl' mich besser, weil ich real bin und von Liebe sing'“ („Gefährlich“)
D-Bo rappt über die Liebe, seine Träume, Ängste, Sehnsüchte, Wünsche und über seine Sorgen. „Manchmal werde ich deswegen schon als Weichei beschimpft“, grinst er teilnahmslos und zuckt gelassen mit den Schultern. „Aber ich mache Musik für die Menschen, die mit der ewig immer noch härter werdenden Szene unzufrieden sind und wenn mich Leute kennen lernen und sehen, dass ich wirklich so bin, wie ich es in meinen Texten sage, respektieren sie mich auch dafür.“
Danny Bokelmann, so D-Bos bürgerlicher Name, wird 1978 in der niedersächsischen Provinz Northeim geboren und muss früh erkennen, dass das Leben nicht immer glatt und ohne Sorgen verläuft. Seine Kindheit war alles andere als einfach. „Wir haben damals bei meinen Großeltern gewohnt“, erinnert sich D-Bo. „Die waren Selbstversorger mit einem kleinen Bauernhof. Im Winter zum Beispiel, als nicht mehr so viel zu essen da war, mussten wir uns von Tütensuppen ernähren. Wenn ich heute vor einem reich gedeckten Frühstückstisch sitze, bin ich dankbar. Seine Vergangenheit vergisst man nicht. Dadurch weiß ich die kleinen Dinge im Leben zu schätzen, die anderen Leuten gar nicht mehr auffallen.“
„Ich wünsche mir von Herzen, dass man ohne Sorge leben kann, doch es ist anders: Tausend Ängste und wir sterben dann“ („Irgendwann“)
Seit 2004 lebt D-Bo in Berlin und hat zusammen mit Bushido das Label ersguterjunge zu dem gemacht, was es heute ist: Das erfolgreichste Rap-Label Deutschlands. „Die Musikbranche betrachtet unsere Plattenfirma mittlerweile nicht mehr nur als Hobby von Bushido, wie es die Jahre vorher der Fall war, sondern nimmt uns als Konkurrenten sehr ernst. Es bleibt ihnen auch nichts anderes übrig. An uns kommt einfach niemand mehr vorbei.“
D-Bo hat sich in der Szene etabliert. Bereits seine im Juni 2006 erschienene CD „Seelenblut“ avancierte schnell zum Kult-Album. Trotzdem gab es kurz die Überlegung, das Mikrofon an den Nägel zu hängen. „Ich machte mir halt Sorgen über meine Zukunft“, so D-Bo, „und stellte mir die Frage: Kann Rap mich und meine Familie ernähren?“ Die Antwort lieferte seine immer größer werdende Fangemeinde: „Sans Souci“, die gleichnamige erste Single schaffte es auf Anhieb auf Platz eins der TRL Urban Charts bei MTV und wurde in der ersten Woche über 30.000 Mal heruntergeladen. „Es läuft im Moment ganz gut für mich“, freut sich D-Bo, der selbst niemals mit diesem kleinen Erfolg gerechnet hätte, wie er etwas verlegen zugibt.
„Ich hatte Träume, ich wollte auch mal hoch hinaus, doch leider bin ich nicht der Typ, der immer noch an Großes glaubt“ („Fuchs“ feat. Reign)
„Sans Souci“, was übersetzt „Ohne Sorge“ bedeutet, hebt sich musikalisch wie textlich weit von seinen bisherigen Alben ab. Die Musik ist organischer, kraftvoller und treibender geworden. Entstanden sind 21 eindrucksvolle Songs, die einen positiven, motivierenden, aber auch kritischen Charakter haben, und die sich abseits der heutzutage üblichen Gangsterrap-Phrasen behaupten und durchaus als richtungweisend für die Entwicklung des deutschen Raps gesehen werden können.
Selbst die Süddeutsche Zeitung erkannte das und schrieb über „Sans Souci“ treffend: „Kommt jetzt etwa die große, lang und sehnsüchtig erwartende Wende im deutschen Hip-Hop? Hat es sich etwa ausgearschfickt? Und ist D-Bo so etwas wie ein Prophet?“ Diese Fragen muss zwar jeder für sich selbst beantworten, aber nachdem man D-Bos Album gehört hat, lösen sie sich in Luft auf.
„Der Rapper aus Beton, der wie ein Prinz durch deine Straße geht. Bin nur zurück gekommen, weil die Szene nach der Wahrheit fleht“ („Gefährlich“)
Features gibt es auch auf „Sans Souci“ und zwar von den ersguterjunge-Künstlern Eko Fresh, Nyze, Summer Cem und dem Newcomer des Jahres, Top-10-Debütant, sowie dem MTV EMA Nominierten Chakuza, der Anfang des Jahres gemeinsam mit Bushido bereits die Hymne „Eure Kinder“ veröffentlichte. Aber auch labelfremde Künstler sind auf dem Album vertreten; unter anderem die Newcomer Sprachtot, Abaz und Reign. Neben D-Bo selbst, der seine Fähigkeit als Produzent aufs Neue unter Beweis stellt, steuerten auch Screwaholic und Decay, sowie das derzeit größte Erfolgsteam Beatlefield (Chakuza & DJ Stickle) eindrucksvolle Beats bei.
Mit „Sans Souci“ hat D-Bo es wieder einmal geschafft, seinen eigenen Stil nicht nur auszubauen, sondern nahezu zu perfektionieren. Auf dem Song „Down“ rappt er: „Fühlst du was ich sage, wie ich stolz und voller Glaube bin. Ich kämpfe weiter, weil ich irgendwann dann auch gewinn'“. Wir wünschen es ihm.
„Sans Souci“ – der Geheimtipp im Herbst 2007.
2000 – Gründung des Untergrund-Rap-Vertriebs „Distributionz“
2001 – Solo-Album „Deutscha Playa (Tape)“
2001 – Featuretrack „Mit dem Schwanz in der Hand“ auf „Bushido – King of Kingz“
2001 – Freetrack „Du Toy, ich tight“ feat. Bushido & Fler
2002 – Solotrack „Nimm mich“ auf „Iluvmoney-Sampler Vol.1“
2002 – Featuretrack „Sag nicht“ auf „Bushido prod.: Sonny Black & Frank White – Carlo Cokxxx Nutten“
2004 – Beat zu „Schmetterling“ auf „Bushido – Electro Ghetto“
2004 – „Electro Ghetto – D-Bo Remix“ auf „Bushido – Electro Ghetto (Single)“
2004 – Solo-Album „Deutscha Playa 2004 (CD Re-Release)“
2004 – Gründung von ersguterjunge
2005 – Solo-Album „Deo Volente“
2005 – Featuretrack „Träume im Dunkeln“ auf „Bushido prod.: Sonny Black & Saad – Carlo Cokxxx Nutten II“
2005 – Featuretrack „Sieh in meine Augen“ auf „Bushido – Staatsfeind Nr.1“
2005 – „Nie Wieder – D-Bo Remix“ auf „Electro Ghetto Re-Release“
2006 – Video, Solotrack und Featuretracks auf „Bushido präs.: ersguterjunge-Sampler Vol.1 – Nemesis“
2006 – Featuretrack „Ich geh jetzt“ auf „DJ Stickle präs.: Ckakuza – Suchen & Zerstören”
2006 – Featuretrack „Verschwunden“ auf „Saad – Das Leben ist Saad“
2006 – „Womit hab ich das verdient – D-Bo Remix“ auf „Saad – Womit hab ich das verdient“-Single
2006 – Soloalbum „Seelenblut“
2006 – „Von der Skyline zum Bordstein zurück – D-Bo Remix“ auf www.vodafone.de
2006 – Featuretrack „Zu lange“ auf Chakuza & Bizzy Montana Streetalbum „Blackout“
2006 – „Sonnenbank Flavour – D-Bo Remix“ für www.i-tunes.de
2006 – Songs auf „Bushido präs. Ersguterjunge-Sampler Vol.2 – Vendetta“
2007 – Featuretrack „Regen“ und Beat auf „Nyze – Nehmen & Geben“
2007 – Featuretrack „Gestern vergessen“ auf „Taichi – Aussenseiter“
2007 – Soloalbum "Sans Souci"